Parfum Inhaltsstoffe

Parfum, wer kennt es nicht, wer hat es nicht schon zigmal benutzt? Und wer hat noch nicht selbst festgestellt, das Parfum das Wohlbefinden des eigenen Körpers steigert?

Abbildung von einzelnen Glasfläschen mit unterschiedlichen Inhaltsstoffen für die Parfumherstellung

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Im 18. Jahrhundert vertrat man sogar die Auffassung, dass beim Baden schädlich Stoffe in den Körper dringen könnten, und benutzte stattdessen massenhaft das „Eau de Toilette“, um diesen täglich zu reinigen. Da Parfum zu 80% aus reinem Alkohol besteht, kann man sich dieser Auffassung nicht ganz entziehen, weiß man doch heute, das Alkohol zum Säubern und Desinfizieren benutzt wird. Die restlichen 20% des Parfums bestehen aus hochwertigen Ölen (Mandelöl) sowie aus destilliertem Wasser, in dem sich gelöste Essenzen befinden. Ätherische Öle von Pflanzen und Tieren, aber auch immer mehr synthetisch hergestellte Essenzen. Diese Essenzen werden „Riechstoffe“ genannt.

Schon im Altertum war man sich der Wirkung von Düften auf den Menschen bewusst. Berühmt wurden Weihrauch und Myrrhe durch die Geschenke der „Heiligen Drei Könige“ an das Christuskind. Wurden diese Düfte anfangs nur für die Spiritualität und Medizin benutzt, fanden sie im alten Ägypten jedoch Zugang zur Anwendung am eigenen Körper. Salben und wohlriechende Öle waren die ersten Mittel, die man durch eine handwerkliche Technik (Einlegen von Pflanzen in Ölen) für die Kosmetik erfand. Die Kunst, durch das Vermischen verschiedenster Pflanzen hochwertige, geheimnisvolle Düfte und Aromen herzustellen, stammte aus dem Orient sowie aus Ägypten. Zur Zeit der Pharaonin Hatschepsut war es allerdings nur den Priestern vorbehalten, aus Harzen und Duftölen Salben und Balsamen zu kreieren. Mit den Kreuzzügen gelangte dann diese Kunst auch in die europäische Kultur. Im 15. Jahrhundert hatte man die technischen Voraussetzungen erfunden, aus den Pflanzen durch Destillation Essenzen von hoher Konzentration herzustellen und somit die verschiedensten ätherischen Öle in den Handel zu bringen. Um das Jahr 1580 gründete der Alchimist und Apotheker Tombarelli in dem Örtchen „Grasse“ in Frankreich das erste Parfumlaboratorium. Noch heute zählt Grasse zu den bedeuteten Orten der Welt in der Parfumherstellung.

Jedoch ist heute, wie auch schon vor mehr als dreihundert Jahren, die Herstellung der natürlichen Riechstoffe aufwendig und teuer, was ein jeder bezeugen kann, der sich ein gutes Parfum leisten möchte. Die Ausbeute an ätherischen Ölen, wie zum Beispiel dem Rosenöl, ist sehr gering. Aus drei Tonnen Rosenblütenblätter erhält man durch Wasserdampfdestillation gerade ein Liter Rosenöl. Ähnlich verhält es sich bei der Jasmin- oder auch der Maiglöckchenblüte. Um nicht nur der gehobenen Klasse den Gebrauch von Parfum zu ermöglichen, entwickelte man Mitte des 19. Jahrhunderts synthetische Riechstoffe, in dem man diese, sobald sie aus den natürlichen Substanzen identifiziert wurden, chemisch - meistens durch Synthese – herstellte. Häufig werden diese chemischen Riechstoffe für die Entwicklung neuer Düfte benötigt, da sie im Gegensatz zu den natürlichen Substanzen wesentlich preiswerter sind. Parfums aus synthetischen Riechstoffen hergestellt, konnten sich nun auch Menschen der unteren Bevölkerung leisten. Dazu kommt der große Vorteil, dass im allgemeinen die synthetischen Riechstoffe eine längere Haltbarkeit aufweisen und man auf den Einsatz tierischer Riechstoffe, wie zum Beispiel Moschus, ganz verzichten kann. Wer jedoch auf Chemie unter Umständen allergisch reagiert, sollte nach wie vor den Gebrauch der natürlichen, ätherischen Öle vorziehen.

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